Dauerstillen

Dauerstillen

Durch das Stillen wird dein Baby mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt, die es zum Wachsen und Leben benötigt. Gleichzeitig sorgt es für eine sehr intensive Bindung zwischen Mutter und Kind. Leider gibt es nicht immer eine glückliche Stillbeziehung. Was so gut wie jede stillende Mutter einmal mit durchmachen muss, ist das Dauerstillen. Hier will das Kind gar nicht mehr weg von der Brust und bleibt über Stunden an dieser oder gönnt der stillenden Frau nur wenige Minuten Pause zwischen den einzelnen Stillabschnitten.

Dauerstillen nach der Geburt

Die ersten Stunden und Tage sind besonders für dein Neugeborenes sehr aufregend. Alles ist neu, sie sind nicht mehr im warmen Bauch und werden nicht mehr rund um die Uhr versorgt. Sie wollen also zu dem zurück, was sie kennen – und das bist du allein. Deshalb wollen die meisten Babys auch sofort nach der Geburt an die Brust. Irgendwann haben die kleinen dann nicht nur das Bedürfnis nach Nähe, sondern auch Hunger. Der Milcheinschuss lässt meist ein paar Tage auf sich warten. Bis dahin wollen so gut wie alle Babys ständig an die Brust, denn das Kolostrum (die Erstmilch oder auch Vormilch, die bereits in der Schwangerschaft in geringen Mengen aus der Brustwarze austreten kann) reicht nicht. Es kommt zum Dauerstillen. Wann das vorbei ist hängt von deinem Milcheinschuss ab. Dann kehrt meist erstmal Ruhe ein.

Dauerstillen abends und nachts

Ein Großteil der Babys haben Probleme beim Schlafen – sie schlafen nur an der Brust. Sobald die Brust vom Mund gelöst wird, wachen sie wieder auf und wollen zurück. Wie lange das Abgewöhnen in solchen Fällen dauert ist unterschiedlich. Viele Frauen stellen sich jetzt die Frage „Wie komme ich zu einem Rhythmus?“. Um dem Dauerstillen entgegenzuwirken, musst Du besonders entspannt bleiben. Dein Kind braucht dich. Eine gute Methode ist es, das Kind kurz vor dem einschlafen von der Brust zu lösen. Wacht es auf, legst du es wieder an. Zu Beginn klappt es vielleicht gar nicht oder es werden 6-8 Versuche benötigt, bevor dein Kind dann auch ohne Brust in den schlaf sinkt. Hab Geduld und wiederhole es Nachts und Abends immer wieder. Wie lange es dauert bis dein Neugeborenes auf diese Weise von dem Dauerstillen ablässt, hängt von deinem Durchhaltevermögen ab. Gehe die ganze Sache ganz entspannt und ohne Druck an, dann klappt es auch bald Nachts ohne Dauerstillen.

Dauerstillen bei besonderen Problemen

Neben dem Wunsch nach Nähe können auch kleine Probleme zum Dauerstillen führen. Bei Blähungen und Bauschmerzen wollen viele Babys dauerhaft an die Brust. Dieses Cluster-Feeding verschlimmert die Bauchschmerzen aber meist. Wann das vorbei ist hängt jetzt von deinem Handeln ab. Lenke dein Kind zwischen den Stillmahlzeiten ab und massiere sein Bäuchlein. Bei Blähungen bietet sich auch Kümmel-Öl hervorragend für Bauchmassagen an.

Bei großer Hitze wollen Babys viel trinken. Ihnen ist sehr warm und sie wollen als Erfrischung deine Milch. Ist die Hitze zu groß, kannst Du deinem Kind auch mal ein klein wenig abgekochtes Wasser oder Tee anbieten. Es sollte allerdings wirklich nur eine kleine Menge sein, damit das Baby nicht überwässert. Du kannst es auch mit einem kühlen feuchten Lappen etwas erfrischen, damit das Dauerstillen ein Ende hat.

Auf die Frage „Wie komme ich zu einem Rhythmus“ gibt es eigentlich nur eine Antwort: Hab Geduld. Der Rhythmus stellt sich von ganz alleine ein. Manche Empfehlen, zwischendurch mal etwas Tee zu geben. Wirklich notwendig ist dies aber nicht, da in Muttermilch alles enthalten ist, was dein Kind braucht. Das Abgewöhnen kann sehr anstrengend sein, deshalb solltest du von vornherein entspannt an die Sache herangehen.

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