Honig beim Stillen

Honig beim Stillen

Der langersehnte Nachwuchs ist da und die ersten aufregenden Tage sind vorbei. Aber bereits in der Stillzeit tauchen wieder Fragen auf. Was darf ich essen und was nicht? Was schadet meinem Kind? Die guten Ratschläge von Großeltern und Freunden sind vielfältig und bringen mehr Unsicherheit als Gewissheit. Und dann taucht der Begriff „Botulismus“ auf. Was ist das?

Was ist Botulismus?

Dabei handelt es sich um eine Art Lebensmittelvergiftung. Das Bakterium Clostridium botulinum entwickelt Neurotoxine (Nervengift). Zu Beginn können Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen auftreten. Seh- und Sprachstörungen, sowie Muskellähmungen sind weitere Folgen. In Deutschland besteht eine Meldepflicht, aber diese Erkrankung ist selten. Erwachsene und auch schwangere Frauen haben genügend körpereigenen Schutz gegen diese Toxine (Gifte) der Bakterie.

Warum sollen Säuglinge keinen Honig essen?

Kinder unter einem Jahr haben noch keine eigene Darmflora ausgebildet. Das bedeutet, es sind keine nützlichen Darmbakterien und nicht genügend Magensäure vorhanden. Die Sporen von Clostridium botulinum können sich ungehindert einnisten und zu aktiven Bakterien heranwachsen. Die Auswirkungen dieses Säuglingsbotulismus sind lebensgefährlich. Im Honig, Ahornsirup oder Maissirup können vereinzelt Sporen vorhanden sein. Darum dürfen Kleinkinder keinen unbehandelten Honig essen. Er darf auch nicht zum Süßen von Tee oder Milchprodukten verwendet werden. Hoch erhitzte und sterilisierte Fertigprodukte können ausnahmsweise benutzt werden. Die Erfahrung zeigt, dass ein voll entwickeltes Magen-Darm-System wie bei älteren Kindern oder Erwachsenen kein Problem mit dem Abtöten dieser schädlichen Keime hat.

Ist Honig in der Stillzeit verboten?

Nein. Natürlich darf man Honig in der Stillzeit essen. Das geliebte Honigbrot oder die Honigsemmel kannst auch du als stillende Mutter beim Frühstück genießen. Alles was der Mutter schmeckt ist erlaubt. Es gibt keine sogenannte „Stilldiät“. Kein Verbot- oder Muss-Lebensmittel während dem Stillen. Nur Alkohol und Nikotin soll man während dem Stillen vermeiden. Die Mehrheit der stillenden Mütter hat die Erfahrung gemacht, dass alles in Maßen erlaubt ist, ohne dem Baby zu schaden.

Ja, aber was ist mit Blähungen, fragst du? Blähungen entstehen im Verdauungstrakt des jeweiligen Körpers während der Verarbeitung von Ballaststoffen. Das bedeutet, dass dein Baby nicht unbedingt mit solchen Auswirkungen zu kämpfen hat, wenn du „blähende“ Lebensmittel gegessen hast. Über die Muttermilch kannst du keine Verdauungsgase oder Ballaststoffe weitergeben. Babys können Koliken oder Blähungen bekommen unabhängig von dem was du während dem Stillen isst.

Fazit: Honig beim Stillen erlaubt

Die stillende Mutter kann ruhig Honig essen. Du musst nur darauf achten, dass kein Honig beim Stillen an deinen Händen oder deinem Mund ist. Das Baby würde beim „Herzen“ oder „Herumalbern“ den Honig oder den Sirup über den Mund aufnehmen. Wichtig ist auch keinen Honig in der Stillzeit zum Einreiben der Brustwarzen zu verwenden. Wenn du das beherzigst, ist Honig beim Stillen für dich und das Baby kein Problem. Der Erfahrung von Kinderärzten und Fachpersonal darf man vertrauen.

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