„Ein Klaps auf den Po schadet nicht“- so sagt es zumindest der Volksmund. Sicher kommt man als Elternteil ab und zu mal in die Situation, in der das Baby oder das Kleinkind einfach nur nervig erscheint. Das sind Grenzsituationen, die zunächst nicht schlimm sind und die mit Sicherheit jedem bekannt vorkommen. Doch ist ein Klaps auf den Hintern – früher weit verbreitet – wirklich erlaubt oder vielleicht sogar ein Fall für das Jugendamt?
Einen Klaps auf den Po – versteht das Kind den Auslöser?
Jeder Psychologe wird hier zustimmen: Die Erfahrungen, die wir besonders in der frühen Erziehung machen, prägen uns massiv. Deshalb ist die Psychologie sich auch geschlossen darin einig, keinerlei Gewalt anzuwenden – niemals. Auch, Wenn du manchmal an Deine Grenzen stößt.
Wichtig ist aber auch, dass Du abwägst, inwieweit Dein Baby oder Kleinkind überhaupt in der Lage ist, das Geschehene zu erfassen. Oft wissen Kinder gar nicht, wie ihnen geschieht. Denn Kinder wollen sich ausprobieren und Grenzen testen. Hier ist es wichtig, dass Du ihnen Grenzen aufzeigt, ihnen aber trotzdem den Raum gibst, bestimmte Erfahrungen selbst zu machen. Wenn Du dich also fragst: Darf ich meinem Kind ein Klaps auf den Po geben? Dann merke Dir: Immer hilft vorher erst einmal reden, damit das Kind die Gründe versteht!
Im Eifer des Gefechte kann es natürlich trotzdem vielleicht einmal passieren. Hier solltest Du hinterher mit Deinem Kind reden und wenn möglich ihm die Situation begreiflich machen. Unberechtigt Gewalt anwenden wird immer für Chaos in der Psyche deines Kindes sorgen. Nun gilt ein Klaps auf den Kinderpo zwar nicht als Gewalt. Dennoch sollte das natürlich nicht die Norm werden, Denn schließlich hast Du als Elternteil auch eine wichtige Verantwortung als Vorbild. Diese Rolle hast Du wahrscheinlich dein Leben lang inne und Du solltest sie natürlich nicht böswillig ausnutzen.
Wirkt sich ein Klaps auf den Hintern auf die Entwicklung des Kindes aus?
Eine Studie hat ergeben, dass auch ein Klaps auf den Po sich negativ auf die Psyche von Kindern auswirken kann. Es ist zwar noch kein Fall für das Jugendamt – vermutlich – aber der Satz ‚ein Klaps auf den Popo schadet nicht‘, stimmt so natürlich nicht ganz. viele Eltern sind mittlerweile strikt dagegen. Psychologie ist und bleibt ein wichtiges und komplexes Thema bei der Erziehung. Wenn Du dich überfordert fühlst, kannst Du Dir eventuell anders behelfen. Vielleicht eine tägliche kurze Auszeit, nur für Dich, vielleicht sogar mit Yoga oder Meditation anfangen. So kannst du gezielt Strategien entwickeln, wie Du dich verhältst, Wenn Du in eine solche Lage kommst.
Dann ist der Klaps auf den Po vielelicht sogar gar nicht mehr nötig, weil Du die Dinge anders handhaben kannst. Vielleicht kannst Du Dir also überlegen, warum der Klaps auf den Po jetzt nötig wäre und weshalb du gerade genervt bist. Das ist auf Dauer die beste Lösung, um eine Grenzsituation eventuell schon von vorne herein vermeiden zu können. Das Thema Po-Klaps musst du individuell zwischen Dir, deinem Partner und Deinem Kind ausmachen.