Die Geburtseinleitung ist ein häufiges Verfahren kurz vor oder während einer Geburt. Sie wird eingesetzt, wenn es aus medizinischen Gründen sicherer für den Säugling ist geboren zu werden, als die Schwangerschaft fortzusetzen. Soll eine Geburtseinleitung nach einem Kaiserschnitt erfolgen, wird die Frau bei der vaginalen Entbindung möglichst unterstützt. Das liegt daran, dass das Geburtsrisiko nach einem Kaiserschnitt höher ist. Die Geburt einzuleiten nach einem KS ist aber nur dann ratsam, wenn der Kaiserschnitt des vorigen Kindes planmäßig oder aufgrund der Lage des Kindes gewählt wurde. Nach einem Kaiserschnitt erneut einleiten ist nicht immer ratsam, da es zu einer Überstimulierung der Gebärmutter führen kann. Grundsätzlich sollte immer der natürlichste Weg gewählt werden, denn auch eine OP ist immer gefährlich.
Für die Geburtseinleitung nach einem Kaiserschnitt gibt es verschiedene Verfahren, die im Hinblick auf eine voran gegangene Entbindung per Kaiserschnitt im Folgenden näher betrachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
Welche Risiken bestehen bei einer Geburtseinleitung nach einem Kaiserschnitt?
Eine Geburt nach einem KS einzuleiten birgt einige Risiken. So reißt bei einer von 200 Frauen die Narbe der Gebärmutter. Dieses Risiko von 0,5 % ist zwar sehr gering, dennoch wird aufgrund dessen die Einleitung nach einem Kaiserschnitt genauer überwacht, als bei Frauen, die noch keinen Kaiserschnitt hatten. Gefährlich ist die Geburt deswegen trotzdem nicht. Die Ärzte können sofort eingreifen, wenn sich beispielsweise die Herztöne des Kinders verändern. Das könnte ein Zeichen dafür sein, dass mit der Narbe etwas nicht in Ordnung ist. Eine Geburt einleiten nach einem KS ist möglich, lässt allerdings die Wahrscheinlichkeit sinken das Baby tatsächlich natürlich zu entbinden.
Mit Gel einleiten
Bei der Einleitung mit Gel wird ein Gel in die Vagina eingeführt, das den Muttermund reifen lässt. Es enthält das Hormon Prostaglandinen. Der Vorgang muss eventuell mehrmals wiederholt werden. Nach einem Kaiserschnitt erneut einleiten kann die Gebärmutter überstimulieren und dadurch reißen. Da das Risiko des Reißens ohnehin nach dem Kaiserschnitt erhöht ist, wird die Dosis an Prostaglandinen gering gehalten.
Mit Ballon einleiten
Bei der Einleitung mit Ballon handelt es sich um eine mechanische Alternative für die Hor-monbehandlung. Ein Katheter wird eingeführt und anschließend mit Kochsalz gefüllt. Dadurch übt der Ballon Druck aus und erzeugt eine leichte mechanische Dehnung des inneren Muttermundes. Diese Methode ist sanfter, da sie die natürlichen Wehen anheizt und anstatt künstliche Wehen zu erzeugen. Dadurch sinkt auch die Wahrscheinlichkeit einer Überstimulierung der Gebärmutter. Mit dieser Methode kann der Arzt auch nach einem Kaiserschnitt erneut einleiten.
Pro und Contra für eine Einleitung nach einem Kaiserschnitt
Weit verbreitet ist der Mythos, dass nach einem Kaiserschnitt die Einleitung nicht möglich ist. Das ist schlichtweg falsch und viele Frauen haben eine gute Erfahrung damit gemacht. Es lohnt sich, eine Frau die Erfahrung mit dieser Methode hat dazu zu befragen.
Pro:
- die Frau hat eine OP-Narbe weniger
- das Risiko einer weiteren OP verschwindet
- das Durchlaufen des Geburtskanals hat einen positiven Effekt für das Kind
- die Komplikationsraten bei den Müttern ist geringer, als bei einem zweiten Kaiserschnitt
Contra:
- das Baby kann gestresst auf eine Einleitung reagieren, z.B. mit schlechten Herztönen wodurch doch ein Kaiserschnitt nötig werden könnte
- Gefahr einer Uterusruptur, ein Reißen der Gebärmutter