Von 1000 Babys kommen pro Jahr hierzulande zwei bis drei Kinder mit einem angeborenen, behandlungsbedürftigen Hörschaden zur Welt. Hörstörungen sind damit die am häufigsten diagnostizierten, angeborenen Sinnesstörungen. Angeborene Schwerhörigkeit lässt sich in der heutigen Zeit gut behandeln. Da Dein Kind, wenn es nicht gut hört, nicht gut sprechen lernen kann, ist ein frühzeitiger Hörtest Baby Pflicht. Der folgende Beitrag informiert Dich darüber, welche Hörstörungen durch bei einem Hörtest Baby erkannt werden und über die Ursachen angeborener Hörschäden.
Inhaltsverzeichnis
Ursachen für angeborene Schwerhörigkeit
Ursachen, warum Dein Baby nicht richtig hören kann, gibt es verschiedene. Angeborene Schwerhörigkeit kann beispielsweise genetisch bedingt sein. Dies bedeutet, dass sie von einem Elternteil ans Kind vererbt werden. Erkrankungen können ebenfalls die Ursache für Hörstörungen beim Neugeborenen sein. Falls Du während der Schwangerschaft an Mumps oder Röteln erkrankst, kann dies eine Hörstörung Deines Babys zur Folge haben. Alkoholmissbrauch kann ebenfalls eine Ursache sein. Nicht in jedem Fall sind die Ursachen eindeutig feststellbar.
Ablauf von einem Hörtest Baby
Wann sollte der Hörtest erfolgen? Ein Hörtest Baby wird normalerweise in den ersten zwei bis vier Tagen, nachdem das Kind das Licht der Welt erblickt hat, durchgeführt. Sehr häufig wird dieses Hör-Screening noch in dem Krankenhaus, in dem Du entbunden hast, vorgenommen. Keine Sorge, der Hörtest ist für Dein Baby völlig schmerzlos und kann beim Schlafen durchgeführt werden. Beim Hörtest Baby kommen zwei Verfahren zum Einsatz. Dabei handelt es sich um:
- Messung der otoakustischen Emissionen
- Hirnstammaudiometrie
Hirnstammaudiometrie (Bera): Bei diesem Verfahren wird festgestellt, wie Schallsignale im Gehirn Deines Neugeborenen ankommen und wie die Signale verarbeitet werden. Gemessen werden die Aktivitäten der Hörbahn und vom Innenohr. Dazu werden am Kopf des Babys kleine Elektroden geklebt. Über einen Kopfhörer werden Geräusche an die Ohren übertragen. Die Elektroden messen, wie diese Signale verarbeitet und weitergeleitet werden. Der Hörtest Baby funktioniert nicht, wenn der Gehörgang Deines Kindes noch zu klein ist. Wann der beste Zeitpunkt für die Frühdiagnose ist, kann deshalb nicht pauschal gesagt werden. Beobachte deshalb zu Hause aufmerksam Dein Kind, auch beim Schlafen.
Messung der otoakustischen Emissionen: Durch die Messung der Schallwellen im Ohr erkennen die Ärzte beim Hörtest Baby anhand der Ausgeprägtheit der Werte, ob eine Hörstörung vorliegt oder nicht.
Werte negativ oder auffällig – was tun?
Die Werte bei einem Hörtest Baby sind nicht immer aussagekräftig. Ein Hörtest Baby kann negativ ausfallen, weil sich im Ohr Deines Kindes noch etwas Fruchtwasser befindet. Ist das Ergebnis auffällig, deutet es zwar darauf hin, dass eine Hörstörung vorliegt, doch es können auch andere Gründe vorliegen. Ist das Ergebnis negativ, solltest Du Dein Kind zu Hause aufmerksam beobachten und in einem Krankenhaus einen weiteren Bera-Test durchführen lassen. Den Bera-Test kannst Du auch dann in jedem Krankenhaus durchführen lassen, wenn Dein Kind bereits älter ist. Es ist nicht selten, dass viele Kinder über eine längere Zeit auffällig auf einen Hörtest reagieren, beispielsweise weil sich Reste vom Fruchtwasser in den Gehörgängen befinden oder das Gerät funktioniert nicht.