Wenn dein Kind auf Zehenspitzen läuft, handelt es sich meist um ein vorübergehendes, harmlose Problem. Es gibt deshalb keinen Grund zur Beunruhigung. Beim sogenannten Zehengang liegen die Zehen flach auf dem Boden auf und die Fußsohle wird nicht abgerollt. Wenn dein Baby gerade laufen lernt, kannst du beobachten, dass es häufig auf Zehenspitzen läuft. Erst nach drei bis sechs Monaten weicht der Zehengang einem normalen Gangbild. Der folgende Artikel informiert über Ursachen und Therapiemöglichkeiten, wenn ein Kind auf Zehenspitzen läuft.
Inhaltsverzeichnis
Ursachen für den sogenannten Zehengang
Bisher vorliegende orthopädische Studien liefern keine eindeutigen Erkenntnisse und werten es als vorübergehenden, harmlosen Zustand, wenn ein Kind auf Zehenspitzen läuft. Trotzdem musst du dein Kind aufmerksam beobachten, da sich bei bestimmten Erkrankungen, beispielsweise Rückenmarkstumoren, verschiedenen Dystonien, vererbbaren Neuropathien und bei der progressiven Muskeldystrophie der Zehengang erst später entwickelt. Wenn ein Kind läuft auf Zehenspitzen kann diese zudem ein früher Hinweis auf Autismus sein. Beim sogenannten habituellen Zehenspitzengang ist oft eine verkürzte Achillessehne der Grund, dass dein Kind auf Zehenspitzen läuft.
In Studien hat sich gezeigt, dass geistig behinderte Kinder häufiger als gesunde Kinder auf ihren Zehenspitzen laufen. Wissenschaftler vermuten, dass eine gestörte Gleichgewichtswahrnehmung der Grund ist. Der Zehengang dient den betroffenen Kindern als Hilfe, weil sie aus dem Sprunggelenk konkrete Informationen über ihre Gleichgewichtslage erhalten. Bei nahezu 50 Prozent aller Kinder wird der Zehenspitzengang beobachtet. Auch bei dieser Krankheit soll das Gleichgewicht gestört sein.
Besonders sensible Kinder laufen ebenfalls oft auf den Zehenspitzen, weil dabei die Muskelgrundspannung sowie die Aufmerksamkeit erhöht ist. Du darfst dein Kind auf keinen Fall unter Druck setzen und/oder seine Art zu laufen ständig thematisieren. Mit einem derartigen Verhalten erreichst du genau das Gegenteil. Viele Eltern berichten im Internet, dass sich der Zehenspitzengang ihres Kindes nach einer vorübergehenden Phase von selbst gegeben hat.
Neuromuskuläre und zerebrale Ursachen müssen ausgeschlossen werden
Obwohl es sich meistens völlig von selbst gibt, dass dein Kind auf Zehenspitzen läuft, ist es zwingend erforderlich, dass Autismus, geistige Behinderung, kindliche Psychosen, Reifungsverzögerung vom Tractus corticospinalis, eine Verkürzung der Achillessehne sowie spastische Zerebralprese ausgeschlossen werden können. Eine körperliche Behinderung, beispielsweise ein Klumpfuß und Autismus muss ebenfalls ausgeschlossen werden.
Die eingesetzte Therapie ist davon abhängig, aus welchem Grund ein Kind läuft auf Zehenspitzen. Mögliche Therapien sind: Einlagen, Ergotherapie, Osteopathie und Physiotherapie. Eine Physiotherapie, bei welcher eine Dehnung der Wadenmuskulatur erreicht wird, macht eine Operation, wenn ein Kind läuft auf Zehenspitzen, in den meisten Fällen überflüssig. Bei einer Therapie werden zudem spezifische Schuhe, eventuell mit negativen Absätzen, Orthesen und proprioceptive Einlagen anwendet und mit physiotherapeutischen Übungen kombiniert.
Was tun, wenn ein Kind auf Zehenspitzen läuft?
Der Zehenspitzengang wird bei etwas 5 Prozent aller Kinder im Vorschulalter beobachtet. Eltern, welche die Frage stellen, was tun, raten Ärzte meistens zur Ergotherapie. Wenn die Ergotherapie tatsächlich anschlägt, bedeutet dies eine große Hilfe für dein Kind und für dich. Lass dich nicht verrückt machen, sondern die Ursache medizinisch abklären. Falls nötig, lass dir eine geeignete Therapie empfehlen.