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Nierenstau – was ist das?
Grundsätzlich wird von einem Nierenstau gesprochen, wenn der Urin nicht in Richtung Blase ablaufen kann und sich deshalb hoch bis zur Niere staut. Ein Nierenstau kann unterschiedliche Gründe haben. Er ist deswegen nicht als eigene Krankheit, sondern als Symptom zu betrachten. Vor allem bei ungeborenen Babys ist der Nierenstau mitunter die häufigste Diagnose. Besonders Jungen sind hier weitaus öfter betroffen als Mädchen.
Baby mit Nierenstau – Ursachen
Eine gestaute Niere beim Baby ist in nahezu allen Fällen harmlos und ohne schwerwiegende Ursache. Die Sorge, dass eine chromosomale Veränderung vorliegt, ist so gut wie unbegründet. Ein möglicher Grund, gerade wenn der Nierenstau einseitig ist, ist die Fehlbildung der betroffenen Niere oder Harnleiter. Auch eine Doppelniere oder ein zu weites Nierenbecken kann zur Diagnose „Nierenstau“ beim Baby führen. Ein weitere mögliche Ursache sind Harnröhrenklappen, welche allerdings nur bei männlichen Babys auftreten können.
Es handelt hierbei um einen angeborenen Überschuss an Schleimhaut. Dadurch wird die Harnröhre eingeengt und der Urinabfluss verhindert – ein Reflux (Rückfluss von Harn aus der Blase in die Niere) entsteht. In der Mehrheit der Fälle ist die gestaute Niere beim Baby jedoch auf den Druck des Fruchtwassers oder eine ungünstige Lage im Mutterleib zurückzuführen. Diese Ursachen führen oft dazu, dass die Nieren beidseitig gestaut sind, ist aber nicht weiter problematisch.
Symptome einer gestauten Niere
Ein Nierenstau (Hydronephrose) bei Kleinkindern und geborenen Babys ist meist sehr deutlich zu erkennen. Typische Symptome sind vor allem unerträgliche Schmerzen im Flanken- und Nierenbereich, erschwertes und/oder geringeres Wasserlassen unter Schmerzen, aber auch körperliche Schlappheit und Erschöpfung. Des weiteren zählen Fieber und Infektionen der Harnwege zu den Indikatoren. Beim ungeborenen Kind lässt sich ein Nierenstau über den Ultraschall erkennen. Hier kann auch gleich abgeklärt werden, wie schwerwiegend der Nierenstau beim Baby ist, und ob er einseitig oder beidseitig ist.
Nach der Geburt
Natürlich muss eine gestaute Niere beim Baby gut beobachtet werden. Meist lösen sich die Probleme nach der Geburt aber ganz von alleine – das Baby kann nun selbst urinieren und der Stau wird behoben. Oftmals verwächst sich das Problem auch mit den Jahren, ohne dass eine besondere Behandlung notwendig ist. In nur wenigen Fällen muss das Baby mit Nierenstau operiert werden, zum Beispiel wenn Harnröhrenklappen vorhanden sind. Vorübergehend können Katheter gelegt werden, um den Abfluss zu erleichtern oder wenn eine Operation erst im fortgeschrittenen Alter möglich ist.
Im schlimmsten und seltensten Fall kann es passieren, dass eine Niere gänzlich ihre Funktion verliert und entfernt werden muss. Doch selbst dies hat keine schlimmeren Folgen, da der Mensch auch mit nur einer Niere einwandfrei leben kann. Wichtig ist eine regelmäßige Kontrolle. Mit Vorsicht ist außerdem zu walten, wenn das Baby Fieber bekommt – dies kann auf eine Harnwegsinfektion hinweisen.
Baby mit Nierenstau – und jetzt?
Im Großen und Ganzen lässt sich sagen, dass ein Nierenstau beim Baby sehr oft vorkommt und vorerst kein weiterer Grund zur Sorge ist – die Ursachen sind meist harmlos. Wichtig ist nur, dass die Entwicklung aufmerksam durch den Ultraschall beobachtet wird.