Statomotorische Retardierung

Statomotorische Retardierung

Hat der Kinderarzt deinem Baby die Diagnose „Statomotorische Retardierung“ gestellt? Es ist zwar kein Grund zur Panik, aber mit einer Therapie muss sofort begonnen werden.

Was bedeutet eine „Statomotorische Retardierung“?

In Wiki findest du eine Definition für Entwicklungsretardierung und Statomotorik. Laut Wiki bedeutet Retardierung eine Verzögerung. Statomotorik umfasst alle Reflexe, die mit der Körperhaltung, Körperstützung, Körperselbstwahrnehmung zu tun haben. Daraus kann folgende Definition für die statomotorische Retardierung gegeben werden: Statomotorische Retardierung ist eine Verzögerung in der Entwicklung von den Körperhalte- und Körperstützreflexen. Leider bringt statomotorische Retardierung oft eine mentale Retardierung hervor.

Wann wird die Diagnose „Statomotorische Retardierung“ gestellt?

Jedes Kind entwickelt sich in seinem eigenen Tempo. Es gibt aber bestimmte Entwicklungsphasen, die alle Babys durchlaufen sollen. Es wurden von den medizinischen Psychologen und Kinderentwicklungspsychologen Grenzen festgelegt, die eine normale psycho-motorische Entwicklung des Kindes definieren. Entwicklungsunterschiede zwischen den gleichaltrigen Babys innerhalb von diesen Grenzen sind völlig unbedenklich. Wenn aber die Grenzen zeitlich überschritten sind und ein bestimmter Entwicklungsstand noch nicht erreicht ist, wird eine Entwicklungsverzögerung festgestellt und eine Therapie zur Bekämpfung der Retardierung verschrieben. Während der Vorsorgeuntersuchungen werden verschiedene Tests durchgeführt, um den aktuellen Entwicklungsstand des Kindes zu erfassen und gegebenenfalls die statomotorische Retardierung frühzuerkennen.

Wird die Diagnose „statomotorische Retardierung“ gestellt, findest du auf dem Rezept eine verschlüsselte Eintragung ICD 10-Code: F82. Der ICD 10 ist eine internationale Diagnoseklassifikation und nach dieser Klassifikation lautet der Code für die Diagnose „statomotorische Retardierung“ „F82“.

Wie verläuft eine normale motorische Entwicklung von einem Kleinkind?

Es gibt bei der Entwicklung des Kindes eine Reihenfolge der Entwicklungsschritte, die nicht geändert werden kann. Zum Beispiel kann das Kind nicht zunächst das Laufen und erst danach das Sitzen lernen. Es gibt aber gewisse Fähigkeiten, die bei der Entwicklung übersprungen werden. Beispielweise gibt es Kinder, die ohne zunächst zu krabbeln sofort das Stehen und Laufen lernen. Die Geschwindigkeit des Erlernens von einzelnen Fähigkeiten kann sehr unterschiedlich sein. Die motorische Entwicklung erfolgt nach einem natürlichen Muster: ab dem dritten Monat greift das Baby nach Gegenständen, ab dem fünften Monat lernt das Kind sitzen, danach krabbeln und stehen. Bis zu Beginn des zweiten Lebensjahres muss das Kind laufen können.

Ursachen für die statomotorische Retardierung

Es gibt verschiedene Gründe, die psycho-motorische Entwicklungsverzögerung und statomotorische Retardierung hervorbringen können. Körperlich bedingte Ursachen liegen vor, wenn die Entwicklungsverzögerung auf physische Fehler oder Krankheiten zurückzuführen ist. Dazu gehören Schädigungen des Gehirns, Erkrankungen des Nervensystems und erbliche Stoffwechselerkrankungen. Eine medikamentöse Behandlung kann bei einigen Krankheiten erforderlich sein. Traumatische Erlebnisse des Kindes, mangelnde Reize und Erfahrungen und fehlende emotionale Beziehungen der Eltern zu dem Kind können ebenfalls die Entwicklungsverzögerungen verursachen.

Wenn keine körperlichen Ursachen festgestellt werden können oder die Behandlung der körperlichen Defizite nicht möglich ist, müssen die nicht ausreichend entwickelten Fähigkeiten mit Übungen trainiert werden. Falls eine statomotorische oder mentale Retardierung vorliegt, bieten professionelle Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Logopäden und Kinderpsychologen spezielle Trainings- und Übungsbehandlungen, durch die Kinder gute Fortschritte erreichen können.

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