Mit Überstimulation zur Erfüllung des Kinderwunsches

Ueberstimulation

Der Wunsch nach Kinder ist ganz normal. Nach einiger Zeit wollen glückliche Paare zur Familienplanung übergehen. Das ist ganz einfach, meinst du. Leider passiert es häufig, dass alle Versuche fehlschlagen. Nach all den nervenaufreibenden Untersuchungen ist die Entscheidung zur künstlichen Befruchtung gefallen. Dann hörst oder liest du die Schlagworte „Überstimulation“ oder „Überstimulationssyndrom“ und du fragst dich, was ist das?

Überstimulation

Durch gezielte Gabe von Hormonen soll die Produktion von mehreren Eibläschen angeregt werden. Die Reaktion der Gebärmutter und der Eierstöcke wird durch den behandelnden Arzt überwacht. Der Hormonspiegel zeigt den idealen Zeitpunkt für den Eisprung an und er wird durch eine weitere Hormongabe ausgelöst. Kurz vor dem Eisprung werden die reifen Eizellen durch eine Punktion dem Körper entnommen. Du kannst dir vorstellen, dass diese zusätzlichen Hormone eine leichte Überstimulation der Eierstöcke auslösen können. Dies ist ganz normal und die Symptome können von leichten Unterbauchbeschwerden, Gefühl von Blähungen, Übelkeit, Unwohlsein bis hin zu Wasseransammlungen im Bauch (Aszites) gehen.

Eine Verbesserung der Beschwerden erreichst du durch körperliche Schonung, ausreichend Flüssigkeit (3 bis 4 Liter pro Tag trinken) und Kühlung des Bauches (Reduzierung der Eierstockdurchblutung). Eiweißdrinks sind auch hilfreich. Diese Therapie kannst du Zuhause durchführen. Etwa 30 % der behandelten Frauen werden mit dieser Überstimulation konfrontiert. Die Dauer und der Umfang der Beschwerden bei dieser leichten Überstimulation ist bei jeder Frau anders.

Überstimulationssyndrom (OHSS)

Die Faktoren, warum eine Überstimulation sich zu einem Überstimulationssyndrom (Ovarian Hyper Stimulation Syndrome) steigert, ist noch nicht geklärt. Dadurch können auch nur die Symptome des Überstimulationssyndroms und nicht die Ursachen behandelt werden. Die gute Nachricht für dich ist, dass etwa nur 0,1 % bis 3 % der Patientinnen durch die schwere Form des OHSS betroffen sind. Die Auswirkungen auf den Körper sind heftiger als bei der leichten Überstimulation. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Atembeschwerden und Zwerchfellreizung sind ein Teil der Beschwerden. Eine deutliche Vergrößerung der Eierstöcke und vermehrtes Wasser (Aszites) verursachen eine Umfangsvergrößerung des Bauches und ein unangenehmes Spannungsgefühl.

Eine intensive ambulante Behandlung oder ein Krankenhausaufenthalt sind erforderlich. Fragen wie: „Wann geht der Bauch weg?“, können nicht genau beantwortet werden. Die Dauer ist abhängig von der Flüssigkeitsmenge und den Punktionsintervallen. Erhöhung der Nierenfunktion unterstützt die Wasserreduzierung.

Wissenswertes zur Überstimulation

„Early Onset“ und „Late Onset“ sind die zwei Formen der Überstimulation. „Early Onset“ tritt einige Tage nach der Punktion (Follikel) auf und die Begleiterscheinungen enden, wenn keine Schwangerschaft eintritt. „Late Onset“ hängt mit der Hormonproduktion zu Beginn einer Schwangerschaft zusammen. Also ein gutes Zeichen. Die Beschwerden treten erst nach 8 bis 17 Tage nach der Punktion auf. Wenn du schwanger bist, reduzieren sich die Beschwerden rasant (Abbau Gelbkörperhormon). Deutlich wird es zwischen der 5. und 6. Schwangerschaftswoche. Durch das Verschwinden der Beschwerden wird auch die Frage, wann geht der Bauch weg, beantwortet. Ein gutes Zeichen kombiniert mit körperlichem Wohlbefinden.

Bei der konventionellen künstlichen Befruchtung (IVS – In Vitro Fertilisation = Reagenzglasbefruchtung) werden bis 100.000 Spermien verwendet. Bei ICSI (Intra-Cytoplasmatische-Spermien-Injektion) wird nur ein Spermium in die Eizelle injiziert. Eine Entscheidung für ICSI ist abhängig von der Spermiumqualität des werdenden Vaters. Der Transfer in die Gebärmutterhöhle kann am 2., 3. oder 5. Tag nach der Spermiumzugabe erfolgen. Innerhalb der ersten beiden Wochen nach dem Transfer solltest du dich schonen. Nach 14 Tagen kann der Test schwanger oder nicht gemacht werden.

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