Laut medizinischer Definition handelt es sich bei Hygroma Colli um eine besonders ausgeprägte flüssigkeitsgefüllte Zyste beziehungsweise eine Flüssigkeitsgeschwulst. Diese wird bei einer Untersuchung mit Ultraschaft in der Schwangerschaft meistens im seitlichen Hals des Embryos diagnostiziert. Bezüglich der Struktur handelt es sich bei einem Hygroma Colli um ein sogenanntes Lymphangiom, eine elastische und weiche Wucherung von Lymphgefäßen. Der folgende Beitrag informiert dich über mögliche Ursachen, Diagnose, Behandlungsmöglichkeiten und Prognosen.
Inhaltsverzeichnis
Häufigkeit von Hygroma Colli
Durch Ultraschall wird bei 1 von 12.000 Embryos diese Abflussstörung der Lymphgefäße diagnostiziert, falls diese pränatal (vor der Geburt) vorliegt. Das Gewebewassser (Lymphe) wird von den Lymphgefäßen zurück in die Blutgefäße transportiert. Bei den betroffenen Feten besitzen die Lymphgefäße keinen Anschluss an die Venen. Die Folge ist, dass sich Lymphwasser in den Venen staut und sich zu zystischen, großen Räumen erweitert. Die Störung wird zu Schwangerschaftsbeginn häufig diagnostiziert und endet fast immer mit einer Fehlgeburt. 50-65 % werden nach der Geburt an einer typischen Halsschwellung erkannt. Mädchen und Jungen sind gleichermaßen betroffen.
Verlauf von Hygroma Colli
Falls bei dir in den ersten 12 bis 14 Schwangerschaftswochen durch Ultraschall ein Hygroma Colli diagnostiziert wird, bist du verständlicherweise besorgt. Bei den meisten Embryos, bei denen in der Frühschwangerschaft ein isoliertes Hygroma Colli erkannt wird, entwickeln im weiteren Verlauf der Schwangerschaft einen Hydrops Fetalis sowie einen Pleuraerguss und versterben daran. Allerdings darfst du die Hoffnung niemals aufgeben, da es in seltenen Fällen dazu kommt, dass sich ein zystisches Hygroma spontan zurückbildet und verschwunden bleibt und dass sich nach der Geburt dein Kind gesund und normal entwickelt. Voraussetzung ist, dass ein ausgeprägtes Hygroma Colli nur vorübergehend besteht.
Ursachen, mögliche Komplikationen und häufige Begleiterkrankungen
Mögliche Ursachen für ein ausgeprägtes Hygroma Colli können Chromosomenabweichungen sein. Sie können zudem auf das Noonan-Syndrom hinweisen.
Ein stark ausgeprägtes Hygroma Colli liegt vor, falls die Entwicklung der Lunge beeinträchtigt ist. Anhand unterschiedlicher Symptome und der Lokalisierung der Fehlbildung unterscheiden Mediziner zwischen verschiedenen Fehlbildungen beim Hygroma Colli Cysticum. Die Entwicklung der Lunge ist ein entscheidender Faktor, welche Überlebenschance der Fötus hat. Eine besondere Komplikation bei Hygroma Colli Cysticum besteht bei einem Verschluss der Atemwege (Obstruktion). Diese kann beispielsweise durch eine Einblutung während der Spontangeburt verursacht werden. Als weitere Begleiterscheinungen können auftreten:
- Downsyndrom
- Edwardssyndrom
- Pätau-Syndrom
- Turner-Syndrom
- Syndrom angeborener zystischer Hygrome
- allgemeine Fehlbildungen und Erkrankungen der Organe (Herzfehler, Verven- und Gefäßverletzungen, etc.
Ausgeprägtes Hygroma Colli – Diagnose und Therapiemöglichkeiten
Je nach Situation erfolgt eine Therapie entweder durch Instillation einer Substanz, mittels Laser oder operativ. Eine Operation kann unter Umständern nicht vollständig durchgeführt werden, da sich das Hygroma Colli in unmittelbarer Nähe zu lebenswichtigen Organen gebildet hat. In diesem Fall ist die Prognose, dass dein Kind gesund ist, schlecht. Die Überlebenschance sinkt ebenfalls, wenn anschließend das Hygroma Colli zunächst verschwunden ist, später aber erneute Komplikationen während der Schwangerschaft mittels Ultraschall festgestellt werden. Das vollständige Ausmaß (Größe und Ausdehnung) wird anhand einer Kernspintomografie ermittelt.